Nachhaltige Bank – Ethisch korrekt und umweltbewusst

Was ist eine nachhaltige Bank? Geht es einfach nur darum, dass sie sich an Klimaschutzprojekten beteiligt? – Nein, es steckt viel mehr dahinter! Das ganze Geschäftsmodell muss auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein! Es gibt eine Menge Banken, die sich als nachhaltig bezeichnen. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wird aber sehr unterschiedlich ausgelegt. In diesem Beitrag begeben wir uns hinter die Kulissen der Finanzinstitute. Wir prüfen die Kriterien für eine nachhaltige Bank! Und wir stellen fest, welche Banken diese Kriterien erfüllen.

Was ist eine nachhaltige Bank?

Grundsätzlich bietet eine nachhaltige Bank uns Privatkunden in der Regel die gleiche Produktpalette wie jede andere Bank auch. Auch hier bekommst Du ein Girokonto, eine Kreditkarte, Bauspardarlehen, Sparanlagen, etc.

Das Prädikat „nachhaltig“ oder „umweltfreundlich“ ist allerdings nicht geschützt. Deshalb ist es für jede Bank ein Leichtes, sich als ein solches Finanzinstitut zu bezeichnen. Natürlich ohne rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen.

Klimaschutz wird immer wichtiger im Bewusstsein der Menschen. Sich als nachhaltige Bank auszugeben, ist deshalb ein beliebtes Marketinginstrument für Banken geworden. Man engagiert sich mit ein paar Euro für gemeinnützige Projekte. Und schon erzählt man den Kunden: Wir sind eine nachhaltige Bank!

Nachhaltige Bank – Die Kriterien

Um das Thema ein wenig mehr einzugrenzen, hat die Verbraucherzentrale Nachhaltigkeitsstandards entwickelt. Wer diese Kriterien erfüllt, den sieht die Verbraucherzentrale als nachhaltige Bank an. Verbindlich sind diese Standards allerdings für niemanden.

Und weil das so ist, musst Du als Bankkunde selbst festlegen: Welche Eigenschaften muss meine Bank erfüllen? Das hier sind die Merkmale, die ich persönlich von einer nachhaltigen Bank erwarte.

Nachhaltige Bank

Bild von Kanchanaprat auf Pixabay

Klimaschutz

Wer in fossile Brennstoffe investiert, ist nicht nachhaltig. Braun- und Steinkohle sowie Erdgas und Erdöl sind nicht nur begrenzt auf unserem Planeten vorhanden. Sie sind auch die Hauptverursacher für CO2 Emissionen.

So sehe ich das auch in Bezug auf Investitionen in Atomenergie. Sowohl die Sicherheit als auch die Umweltbelastung durch Atomenergie sind extrem abhängig von der eingesetzten Technologie. Obwohl es bereits erhebliche Fortschritte gibt, werden weltweit in großen Teilen immer noch Kernkraftwerke betrieben, die schwerwiegende Probleme mit sich bringen. Andererseits ist die neue Generation der Atomkraft-Technologie auch in der Lage, bereits entstandenen Atommüll zu verwerten und somit durchaus nachhaltig. Sofern die Bank also ausschließlich in die neue Technologie investiert, ist sie also akzeptabel.

Menschenrechte und Tierschutz

Investitionen in Unternehmen, die Kinderarbeit oder Tierversuche billigend in Kauf nehmen oder auf sonstige Art und Weise Menschenrechte verletzen, sind ein „no go“!

Außerdem: Wer mit Nahrungsmitteln handelt, ist in der Lage Preise zu treiben. Steigende Lebensmittelpreise verursachen, dass gerade Menschen in Entwicklungsländern sich ihre Mahlzeiten nicht mehr leisten können. Die Folge sind Hunger und Elend. Übrigens: Auch Investitionen in Gentechnik und die Entwicklung von Pestiziden sind verwerflich. Damit darf die Bank ebenso nichts zu tun haben.

Und zu guter Letzt: Eine Bank, die Geschäfte mit der Rüstungsindustrie macht, handelt unmoralisch. Das widerspricht zwar nicht dem Begriff „nachhaltig“. Trotzdem sehe ich es als Ausschlusskriterium für eine nachhaltige Bank!

Förderung von erneuerbaren Energien, sozialen Projekten, Bildung und Umwelt

Es reicht nicht aus, dass die Bank passiv bleibt und sich aus unmoralischen Investitionen heraushält. Von einer nachhaltigen Bank erwarte ich, dass sie aktiv ist.

Sie muss Projekte fördern, die die Welt verbessern. Wer die Macht hat, zinsfreie Kredite aufzunehmen und seinen Kunden Geld gegen Kreditzinsen zu leihen, der muss auch mal ein paar Euro für Klimaschutzprojekte locker machen können. Dabei geht es mir gar nicht darum, dass die Bank das Geld spendet. Ich bin schon zufrieden, wenn sie zinsgünstige Kredite für diese Bereiche vergibt und sie unterstützt.

Vollständige Transparenz

Es reicht mir nicht aus, dass mir meine Bank versichert, nachhaltig zu investieren. Ich will es auch sehen können. Deshalb erwarte ich von der nachhaltig Bank die volle Transparenz. Sie muss nachweisen können, was sie mit meinem Geld anstellt.

Gütesiegel für nachhaltige Banken

Als Orientierungshilfe können verschiedene Gütesiegel für nachhaltige Geldanlagen dienen. Dazu gehören das ECOreporter Siegel und das FNG Siegel.

Nachhaltige Bank – Welche Finanzinstitute sind wirklich nachhaltig?

Meinen Recherchen nach versucht so ziemlich jede Bank sich hier und da mit dem Prädikat „nachhaltig“ zu schmücken. Die oben genannten Kriterien erfüllen aber leider nur die wenigsten von ihnen. Offensichtlich ist die eine oder andere Branche dann doch wegen ihrer hervorragenden Renditeerwartungen zu verlockend, um darauf zu verzichten.

Lieber investiert man weiter in fossile Brennstoffe und Waffen. Dann versucht man zugleich den Kunden Glauben zu machen, man sei eine saubere Bank. Es gibt immer wieder Bankkunden, die nicht weiter nachdenken und sich gerne in die Irre führen lassen. Damit Du einen Überblick hast, welche Bank wirklich nachhaltig wirtschaftet, stelle ich Dir jetzt die Top 3 nachhaltigen Banken vor!

UmweltBank

Die 1997Nachhaltige Bank gegründete UmweltBank konzentriert sich auf Finanzen mit ökologischer und sozialer Verantwortung. Bis jetzt hat die Bank 23.000 Umweltprojekte finanziert. Um dies ihren Kunden transparent offenzulegen, hat die UmweltBank eine Satzung verankert. Darin ist festgelegt, dass die Bankdienstleistungen zu 100 % umweltgerecht sind. Das bedeutet, Investitionen und Kredite gehen ausschließlich an nachhaltige Zukunftsprojekte. Das sind vor allem

  • erneuerbare Energien,
  • ökologisches Bauen und
  • Bio-Landwirtschaft.

Aus der Satzung der UmweltBank ergeben sich ganz konkrete Anlagekriterien. Darin ist festgelegt, welche Projekte und Unternehmen konkret gefördert werden. Und welche Branchen definitiv ausgeschlossen werden. Mehr dazu erfährst Du hier.

Im Angebot hat die UmweltBank ein Tagesgeldkonto, Sparbücher und Sparbriefe. Ein Girokonto mit Kreditkarte findest Du aber leider nicht. Hier kannst Du die aktuellen Konditionen der Umweltbank nachlesen.

Ethikbank

Ethikbank

Die Ethikbank gehört zur Volksbank und verfolgt ein ähnliches Prinzip wie die UmweltBank. Auch sie wirtschaftet nach einer sozialökologischen Anlagepolitik und achtet streng auf ihre selbstgesteckten Kriterien. Und auf diese Förderungen fokussiert sich die Ethikbank:

  • Ethikprojekte
  • Frauenprojekte
  • Umweltprojekte

Bei der Ethikbank bekommst Du als Privatkunde ein Girokonto, eine Kreditkarte, Baufinanzierungen und andere Kredite und Sparanlagen. Auch ein Depot kannst Du bei der Ethikbank eröffnen.

Triodos Bank

Nachhaltige Bank

Die Triodos Bank existiert bereits seit 1980. Und damit ist sie absoluter Öko-Vorreiter im Banken Business. Vor allem werden die Bereiche Umwelt, Kultur und Soziales abgedeckt. Dabei fördert die Triodos Bank insbesondere

  • den Bau von alternativen Schulen (Bildung für alle),
  • den Bau von Windkrafträdern und
  • menschenwürdige Pflege.

Mehr darüber erfährst Du hier.

Die Triodos Bank bietet für Privatkunden ein Girokonto, eine Kreditkarte, Baufinanzierungen und andere Kredite und Sparanlagen.

Da wir gerade bei nachhaltigen Unternehmen sind: Kennst Du den Unterschied zwischen echtem Ökostrom und Strom, der nur auf dem Papier so bezeichnet wird? Um sicher zu sein, dass Du echten Ökostrom beziehst, lies meinen Beitrag „Der große Umweltretter Stromanbieter Vergleich“ .