Die zunehmend wachsende Weltbevölkerung fordert immer mehr Energie. Aktuell sind wir nicht in der Lage, dieser Herausforderung ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe zu begegnen. Stimmt das? – Ja! Zumindest für den Moment. Doch was heute nicht geht, kann morgen schon funktionieren. Denn nachhaltige Technik wird schon bald in der Lage sein, die globale Erwärmung aufzuhalten. Wer daran glaubt, muss aber Optimist sein.
In den 50er Jahren des 21. Jahrhunderts werden wir die 10-Milliarde-Marke knacken. Das heißt, in rund 30 Jahren wird die Anzahl der Menschen auf diesem Planeten noch einmal um mehr als 20 % ansteigen.
Hinzu kommt die steigende Technologisierung, die einen steigenden Stromverbrauch erfordert. Solange die Notwendigkeit zum Energiesparen nicht in den Köpfen der Leute ankommt, brauchen wir also zukünftig immer mehr Energie. Heutzutage gibt es keine Energiequelle, die wir ohne Eingriffe in die Umwelt anzapfen können. Mehr dazu erfährst Du in einem meiner Beiträge zu Erneuerbaren Energien.
Es ist kein Geheimnis, dass wir bereits ordentliche Fortschritte auf dem Weg zur Reduzierung von Treibhausgasen gemacht haben. So verbrauchen wir in Deutschland laut Umweltbundesamt heute fast 36 % weniger CO2-Äquivalente als noch vor 40 Jahren.
CO2-Äquivalent
Damit ist einerseits Kohlendioxid (CO2) an sich gemeint. Dazu gehören aber auch die anderen Treibhausgase. Also vor allem Methan und Lachgas. 1 kg Methan wirkt allerdings 21 mal so stark auf die Erderwärmung ein wie 1 kg CO2. Und Lachgas hat sogar den 310-fachen Effekt. Deshalb sind die CO2-Äquivalente entsprechend gewichtet.
Von den 11,3 Tonnen CO2-Äquivalenten, die jeder Deutsche pro Jahr freisetzt, sind 9,2 Tonnen reines CO2.
Bild: seagul (Pixabay)
Und die weitere Verringerung von Treibhausgasen soll einerseits durch den Einsatz Erneuerbarer Energien geschehen. Andererseits sollen Autos, LKW und Flugzeuge von Verbrennungsmotoren auf Elektroantriebe umgestellt werden. Dadurch wiederum verbrauchen wir umso mehr Strom, der unbedingt sauber erzeugt werden muss! Doch leider ist Ökostrom nicht immer sauber. Und das muss sich dringend ändern!
Wind-, Wasser- und Solarenergie – wie wir sie heute kennen – reichen allein nicht aus. Neben der Einsicht der Menschen, dass jeder sich bei seinem privaten Energieverbrauch selbst an die Nase fassen muss, brauchen wir dringend nachhaltige Technik!
Ganz wichtig ist: Wir müssen optimistisch sein. Ja; die Speichertechnologie für Windkraft und Solarenergie kann heute noch nicht mit fossilen Brennstoffen konkurrieren. Trotzdem sollten wir deshalb nicht gleich die Erneuerbaren Energien aufgeben. Denn möglicherweise ist die Technik bald schon soweit. Ein paar Lösungsansätze gibt es bereits:
In Solarthermie-Anlagen wird Sonnenlicht von Hunderten Spiegeln auf einen Punkt reflektiert. Dadurch entstehen Temperaturen bis zu 1000 Grad Celsius. Es entsteht damit extrem heißer Wasserdampf, der Turbinen antreibt. Diese besonders effiziente Form der Solarenergie kann man auch für industrielle Abwärme nutzen. Eine Heat-to-Power-Aufrüstung in der Industrie kann also verursachen, dass wir sonst völlig ungenutzte Energie wiederverwenden.
Auch in der Nukleartechnologie gab es Fortschritte. Im Gegensatz zu den alten Reaktoren, die man vor allem mit Kernschmelze-Gefahren und radioaktiven Abfällen verbindet, haben neue Atomkraftwerke mit den sogenannten Generation IV Reactors die folgenden Vorteile. Nicht alle dieser Möglichkeiten haben heute Marktreife. Doch schon bald könnten sie so funktionieren:
Die Technologie „Carbon Capture and Storage“ fängt Kohlenstoffdioxid an seiner Entstehungsquelle ein und speichert es in unterirdischen Lagern. Das könnte beispielsweise der Meeresuntergrund sein. Aber auch lehre Erdöl- und Erdgaslagerstätten sind denkbar. Diese CO2-Filter befinden sich aktuell noch in der Forschung.
Wir stehen bereits kurz davor, die ersten Tipping Points im Erdklimasystem zu erreichen. Die Permafrostböden schließen gewaltige Kohlendioxid- und Methanbestände ein. Unsere Gletscher brauchen wir als Reflektoren des Sonnenlichtes. Regenwälder und Korallenriffe sind natürliche CO2-Filter.
Bild: 95c (Pixabay)
Sobald sich daran etwas ändert, wird die globale Erwärmung unumkehrbar beschleunigt. Wie hoch unser CO2-Budget bis zum ersten Tipping-Point noch ist, dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Wir müssen jedenfalls erkennen: Jeder Tag zählt. Und deshalb können wir nicht ewig auf die Technologie warten, die all unsere Probleme löst.
Am Ende sind wir es wieder, die durch unseren eigenen Konsumverzicht einen Beitrag zur Lösung der Klimakrise leisten müssen. Und wir müssen es auch anderen klar machen, denen die Probleme noch nicht ausreichend bewusst sind.